Am Wasser sitzen bedeutet ALLES – in einer Stadt wie New York City sowieso.
Im September 2018 eröffnete der Domino Park in Brooklyn, Williamsburg, am East River, unmittelbar nördlich der Williamsburg Bridge.
Ich erinnere noch gut an den Blick auf die verfallende Zuckerfabrik Domino Sugar, die man besonders gut von der Williamsburg Bridge auf dem Weg nach Manhattan sehen konnte, mit ihrem riesigen Silo und den vielen Industriebauten, die sie umgaben.

Williamsburg, schon lange als cooler Brooklyner Stadtteil zum Wohnen und Ausgehen bekannt, brauchte dringend eine Freifläche. Nun hat er sie – sogar an der begehrten Wasserkante.
Die Industriefläche der alten Zuckerfabrik wurde in ein spannendes Wohngebiet verwandelt.
Dabei hat man dem Projekt einen extrem schmalen Streifen von circa 40 Meter Breite auf 500 Meter Länge am Ufer des East Rivers für einen öffentlichen Park abgerungen.
Erstaunlich, was hier auf nur zwei Hektar Freiraum, gegenüber der Lower East Side von Manhattan, am Wasser wie Dominosteine aufgereiht wurde.
Alles was wir uns, insbesondere an heißen Tagen, wünschen: Sonnenliegen mit Blick auf den Fluss, Spielflächen für Kinder, Springbrunnen zum Abkühlen, ein Volleyball- und ein Bocciafeld, eine Hundeauslauffläche, einen kleinen Imbiss mit Sitzgelegenheiten und Sonnenschirmen, ein öffentliches WC und natürlich Bäume, Blumen, Gräser und fast wildes Grün…
Hübsch, wie an die verschiedenen Größen der durstigen Besucher gedacht wurde: Ein Trinkbrunnen für Herrchen, Kinder und Hunde gleichermaßen.


Die fast grafisch anmutenden Beet-Einfassungen und Artefakte aus der Zuckerfabrik geben einen Glimmer, was an dieser Wasserkante früher stattgefunden hat: Harte, unromantische Arbeit und keineswegs Entspannung und Grün.
Vielleicht atmen wir deshalb besonders glücklich durch, dieser Ort macht uns auf herrliche Weise bewusst, wie gut wir es heute in unseren Städten am Wasser haben – halten wir uns doch hier nur zum reinen Vergnügen auf.
Copyright 2020 Susanne Lehmann-Reupert